1. Die Vita
- In Indien geboren, 63 Jahre alt, US-Staatsbürger, Hindu, 4 Töchter
- Studium in Dehli und Harvard
- Beruf: Consultant, Mangement expert
- Tätigkeiten: CEO bei McKinsey, MoB/Advisor/Founder/Chairman/Trustee in bis zu 50 der namhaftesten nationalen und internationalen Unternehmen/Organisationen aus Wirtschaft, Finanzen, Universitäten, Schulen, Gesundheitswesen, Nonprofit-Unternehmen, Verbänden und Philantropie wie:
- American Airlines, Goldman Sachs, Procter and Gamble, Sberbank, KKR, Galleon Group, Quatar Financial Centre, University of Chicago, Harvard School, Yale, Indian Business School, MIT, Tsinghua University, Millenium Promise, Global Health Council, The Gates Foundation, Amercan Academy of Arts and Sciences, UN u.a
- Geschätztes Privat-Vermögen: über 100 Mio. US$, darunter Immobilien am Hauptsitz in Westport/CT, Appartement in Manhattan, Haus in Florida mit Wasserfront, gastfreundliche Ranch in Colorado für Kollegen, Freunde und deren Familien.
- Am 15.06.2012 wegen Insiderhandels schuldig gesprochen. Das Strafmaß soll am 18. Oktober 2012 verkündet werden. Gupta will in Revision gehen.
2. Aktivitäten und Erfolg
Mit seiner Vita repräsentiert Gupta den Amerikanischen Traum vom mittellosen Einwanderer, der durch harte Arbeit und Zielstrebigkeit zu Erfolg und Glück in Höchstform kommt.
Sein Aktivitäten- und Erfolgs-Mix ist kaum zu übertreffen:
Durch leitende Positionen, Gründer- und Geldgeber-Tätigkeit estreckt sich sein Einflluß auf
- bedeutende nationale und internationale Industrie- und Finanz-Unternehmen sowie Organisationen
- Wissenschaft und Ausbildung
- globales Gesundheitswesen wie Aids-, Tuberkulose und Malaria-Bekämfung
- globaler Umweltschutz
- Kunst
- UN-Tätigkeit u.a.
Er unterstützt Charity-Veranstaltungen und ist großzügiger Gastgeber auf seiner Ranch.
Sein materieller Erfolg ist dokumentiert durch sein Vermögen.
3. Macht und Grenzüberschreitung
Gupta verkörpert – erworben und nicht ererbert! – Geld, Macht und Einfluß in fast feudaler Ausprägung früherer Jahrhunderte. Ab einer gewissen Größe war sein Werk ein sich selbst stützendes expandierendes Netzwerksystem. Er nutzte seine Partner und die Partner nutzten ihn. Die privaten persönlichen Bedürfnisse waren längst erfüllt. Das Ziel konnte jetzt nur noch ein “Mehr von allem” sein, ein Aufruf zu menschlicher Hybris und Kontrollverlust, zu noch mehr Berühmtheit und Ruhm?
Im Zustand dieser Machtfülle beging Gupta – erstmalig und einmalig? -die strafbare Handlung des Insiderhandels mit der Weitergabe ihm zugänglicher vertraulicher Informationen über ein beabsichtigtes Investment von Warren Buffett bei Goldmann Sachs an den zwischenzeitlich ebenfalls wegen Insiderhandels zu 11 Jahren Gefängnis verurteilten Hedgefondsmanager und Freund Raj Rajaratnam.
4. Die Lehren
Ratja Gupta, Mister Corporate America, globaler Strippenzieher, Freund von Staatsmännern und Konzernlenkern, UN-Sonderbotschafter, Saubermann und Gut-Mensch, hat sich des Wertpapierbetrugs schuldig gemacht. Wer sich bei Gupta auf die Reputation des fein gesponnen Netzwerks der wahrlich excellenten Geschäftspartner-Adressen verlassen hat, wurde enttäuscht. Wem kann man noch vertrauen?
Es kann kein Zufall sein: nahe am Geld, in der Finanzindustrie, bei den Banken, bei den Staatsausgaben- und Finanzierungen, sind verstärkt in den letzten Jahren milliarden schwere Grenz-/Gesetzes-Überschreitungen aus Machtfülle, Abgehobenheit, Selbstüberschätzung, Gier, Unwissenheit und Inkompetenz aufgetreten, die Staaten und Staatengemeinschaften und deren Menschen existenziell gefährden. Die Schleusen sind weit offen und Kontrollen nicht erkennbar. Konsequenterweise sehen die verantwortlichen Akteure und Nutznießer die Schuld immer bei den anderen und werden häufig noch mit üppigen Abfindungen bedacht? Ein Hohn für die vielen anderen?
Gerade der Fall Gupta zeigt die menschlichen Gefährdungen und Grenzüberschreitungen, die von unkontrollierter Machtfülle ausgehen. Jede Organisation muss besonders in heutiger Zeit mit immer neuen anfänglich nur für Spezialisten verständlichen Informationstechniken darauf bedacht sein, solche existenzgefährdenden zu Grenzüberschreitungen verleitenden Strukturen zu verhindern.
Bezogen auf die Finanzindustrie mit ihrem gewaltigen virtuellen Geld-Multiplikator-Effekt bedeutet das:
- Jedes Finanzprodukt einer Zulassungspflicht unterwerfen und erst nach bestandenem Praxistest am Markt zulassen
- Spekulative Produkte generell verbieten, außer, es wird ein allgemeiner Nutzen nachgewiesen
- Die Finanzindustrie zur Dienstleistung primär für die Realwirtschaft und Private verpflichten
- Die Finanzindustrie zu hinreichender Kapitalausstattung und Risikovorsorge für Kreditausfälle verpflichten
- Personalqualifikation, verpflichtende Nachschulung und Kontrolle im festen Turnus sicherstellen (Personal-TÜV).
Diese Vorschläge abgeleitet aus oben genannten Lehren werden wohl einigen Zehntausend von starker globaler Lobby unterstützten Begünstigsten nicht gefallen, dafür aber einer Milliarde oder mehr Menschen Ängste nehmen und das Leben erleichtern, eine nicht zu übertreffende positive Bilanz.
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