Tag Archiv für Euro-Zone

Junker’s Warnung vor dem Zerfall der Euro-Zone: der Fluch der bösen Tat

Der Chef der Euro-Zone, Jean-Claude Junker, sagt in einem SZ-Interview, die Welt rede darüber, ob es den Euro in einigen Monaten noch gibt. Als Grund nennt er u.a. deutsche Politiker, die mit populistischen Euro-kritischen Äußerungen Innenpolitik machen und nationale Ressentiments aufkommen lassen. Für Juncker ist der Austritt Griechenland keine Arbeitshypothese. Die Euro-Länder müßten mit allen Mitteln ihre feste Entschlossheit zeigen, die Finanzstabilität der Währungsgemeinschaft zu garantieren.

Mit der Rückkehr der Troika aus Athen stünden wichtigen Entscheidungen an. Als weiteres finanzpolitisches Thema mit beruhigender Signalwirkung für die Märkte steht der Ankauf von – zunächst spanischen – Staatsanleihen durch den ESFM mit Hilfe der EZB an. Dabei werden die diesbezüglichen Beschlüsse des …
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Fiskalunion der EU, der Eurozone oder der AAA-Staaten: es muss sofort gehandelt werden?

  • Die EU (27 Länder) oder
  • Euroland (17 Länder) oder
  • die europäischen AAA-Staaten (Deutschland, Frankreich, Niederlande, Finnland, Österreich, Luxemburg)

müssen ohne Aufschub deutlich machen, dass sie nicht weiter willfähriges (“gefügig, lenkbar”) Objekt der internationalen Finanzindustrie sein wollen. Schließlich wäre eine Spekulation auf den mindestens gleichhohen Schuldenstand der USA eher verständlich, bleibt aber aus.

Die notwendigen Entscheidungen müssen kurzfristig, fachkompetent, entschlossen und überzeugend getroffen werden.

Priorität für die Fiskalunion hat die EU, gefolgt von Euroland und den AAA-Staaten als Mindestlösung.

Realität ist,

  • dass der Lissabon-Vertrag von 2007 nach 4 Jahren seines Bestandes wegen seiner offenkundigen Defizite als überholt/ergänzungsbedürftig angesehen werden muss und
  • dass das Gebilde EU sich in seiner heutigen organisatorischen Aufstellung

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Sind die Investoren von Staatsanleihen mit schlechter Bonität Opfer?

Investoren in Staatsanleihen sind vor allem Banken, Versicherungen, sonstige Kapitalsammelstellen und Private, in der Regel Großunternehmen mit professionellen Organisationsstrukturen, die weit davon entfernt sind, sich in die Autonomie ihrer Investionsentscheidungen hineinreden zu lassen.

Es ist die Kombination aus Rendite und Sicherheit der Anlage, die Akteuere in Staatsanleihen investieren läßt. Es wird darauf vertraut, dass Staaten ihre Schulden verzinst zurückzahlen und, ganz allgemein, dass “Staaten nicht Konkurs gehen können”.

Bei Staatsanleihen von Staaten mit hohen Staatsdefiziten und geringer Bonität – bewertet von Rating-Agenturen – werden die erhöhten Investitionsrisiken durch eine höhere Verzinsung abgegolten. Folgerichtig kaufen Investoren Hochrisiko-Staatsanleihen mit einer weit über dem Markt liegenden Versinzung bis 10 % und darüber, weil…
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Euro-Finanzkrise: alle Zahlen auf den Tisch

Die Euro-Finanzkrise wird vielfach wie ein Gespenst gehandelt. Dabei ist die Situation sehr konkret und durch Zahlen darstellbar.

Wer hat belastbare Zahlen: die Rating-Agenturen, die Banken und Versicherungen, EZB, Länder-Zentralbanken, Eurostat, die Finanzministerien, die Finanzagenturen für Wertpapiere u.a., im Grunde genommen alle, die ein heisses Eisen im Feuer haben?

Mit  diesen Zahlen aufgeteilt beispielsweise nach den 10 wichtigsten Bewertungskriterien lässt sich für Euroland ein Überlick erstellen für

  • Schulden gesamt
  • Schulden nach Ländern
  • Schulden nach Gläubigern (Staaten, Zentralbanken, Privat-Banken, Private)
  • vergangene und angenommene zukünftige Schulden-Entwicklung  der Länder (impliziert Annahmen über die konjunkturelle Entwicklung u.v.m.)
  • Schulden in Relation zur Wirtschaftsleistung
  • Mittel der Gläubiger-Gruppen zur Schulden-Rückzahlung
  • Zeitrahmen für die Rückzahlung
  • Notwendigkeit für einen

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S & P-Herabstufung: Die wahre Finanzsituation Italiens?

In der neuesten Einschätzung wird Italiens Kreditwürdigkeit um eine Stufe auf “A” herabgestuft mit negativem Ausblick:

  • Schlechter werdende Wachstumsaussichten gefährden die überarbeiteten Haushaltsziele
  • Die Umsetzung des Sparpakets von 60 Mrd. € und das Erreichen eines ausgeglichenen Haushalts bis 2013 stehen in Frage
  • Weiter: Fragile Regierungskoalition, mangelnde Handlungsfähigkeit, ausbleibende Strukturreform, niedrige Beschäftigungsquote, ineffizienter öffentlicher Sektor

Durch die  Herabstufung droht Italien ein höherer Zins bei der Vergabe von Staatsanleihen. Moody’s Einschätzung dürfte ähnlich ausfallen.

Die Schuldensituation in Italien hat bei der Bewältigung der Euro-Finanzkrise besonderes Gewicht: Italien als drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone ist mit 1,9 Biilionen € (120 % seiner Jahreswirtschaftsleistung) verschuldet (Griechenland: 350 Mrd. € oder 150 %).

Liegt S & …
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Turn around -> Kein Konkurs, keine Drachme

Zeigt Griechenland durch Taten seine Fähigkeit zum “turn around” – Ausgaben im Rahmen der wirtschaftlichen Leistung -, ist es Aufgabe Europa’s, das “neue Griechenland” bei seinem Verbleib in Euroland zu unterstützen.

Für viele Bürger Griechenlands bedeutet die Anerkennung der wirtschaftlichen Realität der Abschied von 10, 20 oder noch mehr Prozent seines gewohnten Konsumlevels/Lebensstils oder sogar der Verlust des Arbeitsplatzes.

Dabei ist es eine gleichgewichtige Aufgabe griechischer Politik, die Realisierung des Ausgaben-/Einnahmen-Gleichgewichts vor allem seinen Leistungsträgern abzuverlangen, die Wirtschaftsstruktur zu stärken, Arbeitsplätze zu schaffen u.v.m..

Die Aussicht auf ein erstarktes Griechenland und ein Europa ohne den Verlust von Griechenland macht Europa stark, schafft Identität und ist alle Anstrengungen beider Seiten wert.…
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