Archiv für Politk

Papandreous’s Vertrauensfrage/Referendum

Isoliert betrachtet kann man Papandreous’s Versuch, mit Hilfe demokratischer Abstimmungen Parlament und Volk für die Beschlüsse der Eurogruppe vom Mittwoch letzter Woche (100-Milliarden-Euro-Schuldenschnitt für Griechenland, Stützung besonders in griechische Staatsanleihen engagierter Banken u.a.) hinter sich zu bringen und in den teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen zu einen, gut heißen.

Aber diese Initiative

  • zu diesem Zeitpunkt
  • ohne Absprache mit den Eurozone-Partnern
  • mit der Möglichkeit eines negativen Ausgangs

bedeutet maximales Risiko für das Gelingen der Beschlüsse in dreistelliger Milliarden-Höhe und damit die Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit für Griechenland.

Die Aktienmärkte haben diese Aktivität mit Verlusten von mehr als 5 % quittiert.

Papandreou’s Vorgehen vermittelt das Bild eines höchst diskoordinierten Europas/Eurozone, wahrgenommen als ein weiterer Rückfall …
→ ganzen Beitrag lesen

HRS/FMS-Schulden wegen Falschbuchung um 56 Mrd. Euro vermindert

Wegen Falschbuchung (Plus-, Minus-Verwechselung?) vermindern sich die Schulden der im Staatseigentum befindlichen HRS/FMS und damit auch die Staatsverschuldung Deutschlands um 56 Mrd. Euro(Korrektur von 83,7 auf 81,1 % BIP) .

PwC hat oiffenbar zum Halbjahresabschluß 2011 die fehlerhafte Verbuchung von Forderungen und Verbindlichkeiten aus Derivategeschäften der FMS Wertmanagement  gegenüber Kreditinstituten bemerkt und die Korrektur veranlaßt (Bilanzverkürzung).

Verbuchungs-Fehler in der Größenordnung von Positionen im Bundeshaushalt (Verteidigung, Bau, Verkehr) geben Hinweise auf offenbar vorliegende grundsätzliche Defizite im verantwortlichen Management: die Zahlen werden “nicht gelebt”?

Und das bei dieser Größenordnung. Unbeschreiblich: das Finanzkrisen-Szenario ist um eine weitere Facette reicher. Scheinbar ist in dieser Gesellschaft und bei ihren Verantwortlichen keine Milliarden-Euro-Summe groß genug, um …
→ ganzen Beitrag lesen

Haushaltsdefizite: Europa steht am Scheideweg

Eine Vielzahl der Länder von EU und Euroland leben über ihre Verhältnisse, einige davon “grenzenlos”, andere – und dazu gehört auch Deutschland – strukturell und das seit mehr als 20 Jahren. Im Wohlstandsland Deutschland wurden über die zurückliegenden Jahre eine Schuldenquote von mehr als 70 % BIP und eine Schuldensumme von mehr als 2.000 Milliarden Euro angesammelt?

Einige Länder haben “das Spiel” so weit getrieben, dass sie aktuell ohne Hilfe von außen zahlungsunfähig sind.

Staatsdefizite entstehen, wenn die Ausgaben- die Einnahme-Ströme übersteigen.

Stellschrauben sind:

  • auf der Ausgabenseite beispielsweise  Budgets für den Verwaltungsapparat, Personalkosten, Transferleistungen, Subventionen, Schuldendienst, Militärausgaben, Investitionen u.a.
  • auf der Einnahmenseite gerrechtes Steuersystem, Durchsetzung der Steuergesetze, Verhinderung von Steuerverhinderung

→ ganzen Beitrag lesen

Sind die Investoren von Staatsanleihen mit schlechter Bonität Opfer?

Investoren in Staatsanleihen sind vor allem Banken, Versicherungen, sonstige Kapitalsammelstellen und Private, in der Regel Großunternehmen mit professionellen Organisationsstrukturen, die weit davon entfernt sind, sich in die Autonomie ihrer Investionsentscheidungen hineinreden zu lassen.

Es ist die Kombination aus Rendite und Sicherheit der Anlage, die Akteuere in Staatsanleihen investieren läßt. Es wird darauf vertraut, dass Staaten ihre Schulden verzinst zurückzahlen und, ganz allgemein, dass “Staaten nicht Konkurs gehen können”.

Bei Staatsanleihen von Staaten mit hohen Staatsdefiziten und geringer Bonität – bewertet von Rating-Agenturen – werden die erhöhten Investitionsrisiken durch eine höhere Verzinsung abgegolten. Folgerichtig kaufen Investoren Hochrisiko-Staatsanleihen mit einer weit über dem Markt liegenden Versinzung bis 10 % und darüber, weil…
→ ganzen Beitrag lesen

Bankenrettung 2008 in Amerika: ein Geschäft für die Retter?

Das amerikanische Finanzministerium unter Finanzminister und ex Goldman Sachs Chef  Paulson erzwang 2008 im Rahmen eines Banken-Hilfsprogramms die Übernahme von Anteilen an allen mehr oder weniger notleidenden Banken für 250 Mrd. Dollar aus dem insgesamt 700 Milliarden schweren Rettungsfonds Tarp. Der Erwerb der Anteile begründete ein Mitspracherecht an der Geschäftspolitik der Banken.

Mit Verbesserung der wirtschaftlichen Situation kauften die Banken unter Einbeziehung von privaten Investoren die Anteile zurück. Nach Angaben des amerikanischen Finanzministerium konnte mit der Bankenrettung bis dato ein Gewinn von sechs Milliarden Dollar erzielt werden, der sich durch weitere Rückzahlungen auf 20 Mrd. Dollar erhöhen könnte.

Deutschland gründete den mit 400 Milliarden Euro ausgestatteten Soffin (Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung). Das …
→ ganzen Beitrag lesen

Euro-Finanzkrise: alle Zahlen auf den Tisch

Die Euro-Finanzkrise wird vielfach wie ein Gespenst gehandelt. Dabei ist die Situation sehr konkret und durch Zahlen darstellbar.

Wer hat belastbare Zahlen: die Rating-Agenturen, die Banken und Versicherungen, EZB, Länder-Zentralbanken, Eurostat, die Finanzministerien, die Finanzagenturen für Wertpapiere u.a., im Grunde genommen alle, die ein heisses Eisen im Feuer haben?

Mit  diesen Zahlen aufgeteilt beispielsweise nach den 10 wichtigsten Bewertungskriterien lässt sich für Euroland ein Überlick erstellen für

  • Schulden gesamt
  • Schulden nach Ländern
  • Schulden nach Gläubigern (Staaten, Zentralbanken, Privat-Banken, Private)
  • vergangene und angenommene zukünftige Schulden-Entwicklung  der Länder (impliziert Annahmen über die konjunkturelle Entwicklung u.v.m.)
  • Schulden in Relation zur Wirtschaftsleistung
  • Mittel der Gläubiger-Gruppen zur Schulden-Rückzahlung
  • Zeitrahmen für die Rückzahlung
  • Notwendigkeit für einen

→ ganzen Beitrag lesen