Archiv für Finanzkrise

Der Fed-Magier Alan Greenspan wird 90

Alan Greenspan, von August 1987 bis Januar 2006 Vorsitzender der US-Notenbank Federal Reserve System (Fed), war der erste, der mit einer Notenbankpolitik des expansiven Geldes aufkommende Strukturschwächen der westlichen Industrieländer abzuändern suchte. Seine Nachfolger Ben Bernanke (2006 – 2014) und Janet Yellen (ab 2014) haben es ihm – wenn auch in abgeschwächten Maße und verändertem Umfeld – gleich getan.

Die US-Notenbankpolitik hat seit Greenspan kein neues Fundament gefunden und die Strukturschwächen der westlichen Industrieländer haben sich nicht grundlegend gewandelt.

Zwar verhinderte Greenspan mit seiner Geldschwemmen-Politik nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 den wirtschaftlichen Niedergang. Er steht mit seiner expansiven Geld-Politik aber auch am Anfang einer Entwicklung, die in der …
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Haushaltsdefizite: Europa steht am Scheideweg

Eine Vielzahl der Länder von EU und Euroland leben über ihre Verhältnisse, einige davon “grenzenlos”, andere – und dazu gehört auch Deutschland – strukturell und das seit mehr als 20 Jahren. Im Wohlstandsland Deutschland wurden über die zurückliegenden Jahre eine Schuldenquote von mehr als 70 % BIP und eine Schuldensumme von mehr als 2.000 Milliarden Euro angesammelt?

Einige Länder haben “das Spiel” so weit getrieben, dass sie aktuell ohne Hilfe von außen zahlungsunfähig sind.

Staatsdefizite entstehen, wenn die Ausgaben- die Einnahme-Ströme übersteigen.

Stellschrauben sind:

  • auf der Ausgabenseite beispielsweise  Budgets für den Verwaltungsapparat, Personalkosten, Transferleistungen, Subventionen, Schuldendienst, Militärausgaben, Investitionen u.a.
  • auf der Einnahmenseite gerrechtes Steuersystem, Durchsetzung der Steuergesetze, Verhinderung von Steuerverhinderung

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Euro-Finanzkrise: alle Zahlen auf den Tisch

Die Euro-Finanzkrise wird vielfach wie ein Gespenst gehandelt. Dabei ist die Situation sehr konkret und durch Zahlen darstellbar.

Wer hat belastbare Zahlen: die Rating-Agenturen, die Banken und Versicherungen, EZB, Länder-Zentralbanken, Eurostat, die Finanzministerien, die Finanzagenturen für Wertpapiere u.a., im Grunde genommen alle, die ein heisses Eisen im Feuer haben?

Mit  diesen Zahlen aufgeteilt beispielsweise nach den 10 wichtigsten Bewertungskriterien lässt sich für Euroland ein Überlick erstellen für

  • Schulden gesamt
  • Schulden nach Ländern
  • Schulden nach Gläubigern (Staaten, Zentralbanken, Privat-Banken, Private)
  • vergangene und angenommene zukünftige Schulden-Entwicklung  der Länder (impliziert Annahmen über die konjunkturelle Entwicklung u.v.m.)
  • Schulden in Relation zur Wirtschaftsleistung
  • Mittel der Gläubiger-Gruppen zur Schulden-Rückzahlung
  • Zeitrahmen für die Rückzahlung
  • Notwendigkeit für einen

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Privatbanken: Unternehmen sui generis?

Man muss schon in der Philosophie Zuflucht nehmen, um den Status der internationalen Privatbanken in der gegenwärtigen Finanzkrise darzustellen. Sui generis: eigene Gattung, einzigartig, eigene Entität, nicht unter ein höheres Konzept fallend?

Wie anders ist zu erklären, das die dem Gemeinwesen verpflichtende Politik/Zentralbanken/Finanzaufsicht/nationale und internationale Organisationen seit Jahren einen so großen Bogen um das Geschäftsgebahren der Banken machen, ihnen das Prädikat “systemisch” zugestehen und damit ex ante alles exkulpieren einschließlich der die meisten Bürger aus Missmangement treffenden Finanzlasten bis hin zur Gefährung des internationalen Finanzsystems und staatlicher Organistionen, dem größten anzunehmenden Störfall GAU?

Wenn das dann – weitgehend unabhängig vom Geschäftsergebnis – einhergeht mit Einkommensoptimierung des operativen Banken-Managements und exklusiver …
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EU: Kontrolle hochspekulativer Wertpapiere/Derivate?

Schon vor 2 Jahren wurde von G 20 der Derivatehandel – Finanztermingeschäfte/Optionen mit hochriskanten virtuellen Finanzprodukten – als eine der Hauptursachen für die sich ausbreitende Finanzkrise genannt mit der Notwendigkeit zur Beaufsichtigung und Absicherung, um eine weitere Lehmann-Brothers-Kastastrophe zu vermeiden.

Die Finanzkrise hat sich zwischenzeitlich zu einem weltweiten Flächenbrand ausgeweitet.

Drei Jahre nach dem Beginn der Finanzkrise haben die EU-Finanzminister am Dienstag in Luxemburg beschlossen, diese Handelsgeschäfte durch

  • Eintragung in ein Transparenzregister und
  • Abwicklung über Clearingstellen zum Schutz vor Kundenverlusten und Gefährdung des Finanzsystems

zu kontrollieren und transparent zu machen.

Der Derivatehandel

  • hat nach EU-Einschätzung ein weltweites Volumen von 570 Billionen Dollar mit expansiver Tendenz (2000: 95 Billionen $)
  • geschieht

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S & P-Herabstufung: Die wahre Finanzsituation Italiens?

In der neuesten Einschätzung wird Italiens Kreditwürdigkeit um eine Stufe auf “A” herabgestuft mit negativem Ausblick:

  • Schlechter werdende Wachstumsaussichten gefährden die überarbeiteten Haushaltsziele
  • Die Umsetzung des Sparpakets von 60 Mrd. € und das Erreichen eines ausgeglichenen Haushalts bis 2013 stehen in Frage
  • Weiter: Fragile Regierungskoalition, mangelnde Handlungsfähigkeit, ausbleibende Strukturreform, niedrige Beschäftigungsquote, ineffizienter öffentlicher Sektor

Durch die  Herabstufung droht Italien ein höherer Zins bei der Vergabe von Staatsanleihen. Moody’s Einschätzung dürfte ähnlich ausfallen.

Die Schuldensituation in Italien hat bei der Bewältigung der Euro-Finanzkrise besonderes Gewicht: Italien als drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone ist mit 1,9 Biilionen € (120 % seiner Jahreswirtschaftsleistung) verschuldet (Griechenland: 350 Mrd. € oder 150 %).

Liegt S & …
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