Griechenland mit seinen 11 Mio. Einwohnern (ca. 2% der EU-Bevölkerung) trat schon 2001 mit einer Staatsverschuldung von ca. 100 % der Wirtschatsleistung (BIP) in die Eurozone ein. Im Anschluß an die Finanzkrise nach 2007
- erhöht sich die Staatsverschuldung bis 2011 progressiv auf 150 % der Wirtschaftsleistung
- Das Staatsdefizit beträgt 2011 mehr als 7 %
- Das BIP schrumpft 2011 um 3 % (Eurostat-Schätzungen).
Das Leben mit Schulden, Zahlungsunfähigkeit und Außenfinanzierung begleitet Griechenland seit der Unabhängikeit im Jahr 1830. Bereits 1840 hatte Griechenland zwei internationale Staatsanleihen vergeben ohne geregelte Rückzahlung. Und ebenso 1840 verschlang der öffentliche Dienst mehr als die Hälfte des Staatsetats mit allen Attitüden, die wir heute kennen.
Wenn auch distanziertes Staatsverständnis, Steuermoral, Schattenwirtschaft, Klientelwesen, Stammesgesellschaften, Händlermentalität und vieles mehr tief in die Historie zurückgreifen, Fakt ist, dass Griechenland in der “Wirtschafts-Union” Europas noch nicht angekommen ist und die anstehenden Reformen keinen Aufschub erlauben.
Tiefgreifende Strukturreformen im Wirtschafts- und Staatssektor sowie, um erfolgreich zu sein, eine gleichzeitige wirtschafts-mentale Tranformation zu allseits anerkannten tragfähigen Regeln des gemeinsamen Wirtschaftens sind erforderlich. Der Blick auf den benötigten Zeitbedarf der Neuen Bundesländer für diesen Proezß trotz umfangreicher finanzieller Unterstützung erlaubt nur eine nüchterne Einschätzung.
Beim Eintritt Griechenlands in Euroland weitgehend unberücksicht, stehen 10 Jahre später die gleichen Reformanforderungen an. Griechenland kann, will es in Euroland weiter mitspielen, nichts erspart bleiben, den Ausgang bestimmen die Griechen selbst. Für den Zeitaufschub von 10 Jahren muss Europa richtig bluten.
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